Belaruskaje Radyjo Razyja

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Belaruskaje Radyjo Razyja
Hörfunksender
Empfang terrestrisch, Livestream
Empfangsgebiet Belarus, Białystok (Polen)
Sendestart 3. Nov. 1999
Eigentümer zu 95 % Republik Polen[1]
Programmchef Eugeniusz Wappa
Liste von Hörfunksendern
Website
Kyrillisch (Belarussisch)
Беларускае Радыё Рацыя
Łacinka: Biełaruskaje Radyjo Racyja
Transl.: Belaruskae Radyjo Racyja
Transkr.: Belaruskaje Radyjo Razyja

Belaruskaje Radyjo Racyja (kurz: Radyjo Razyja, polnisch: Białoruskie Radio Racja) ist ein polnischer Hörfunksender aus Białystok, der in belarussischer Sprache sendet.

Pläne zur Einrichtung eines weißrussischen Senders in Polen entstanden Mitte der 1990er-Jahre. Verwirklicht wurde das Projekt 1999. Am 3. November des Jahres begannen die Sendungen auf Mittelwelle, am 29. Dezember begann auch die Ausstrahlung über UKW.

Von 2002 bis 2006 fand wegen fehlender Finanzierung kein Sendebetrieb statt.[2] Ein Teil der Mitarbeiter wanderte in dieser Zeit zu Eurapejskaje Radyjo dlja Belarussi ab. Heute wird Radyjo Razyja aus Mitteln der polnischen Regierung finanziert.

Politische Rahmenbedingungen für den Sender in Belarus

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Ähnlich wie Belsat, Radyjo Swaboda und andere ausländische Medien in belarussischer Sprache, sieht sich Radyjo Razyja als unabhängige Informationsquelle für Bewohner von Belarus und somit als Alternative zu den von der belarussischen Regierung unter Präsident Aljaksandr Lukaschenka gesteuerten und zensierten Medien.

Radyjo Racyja verfügt über Mitarbeiter in Belarus, die vor Ort recherchieren und Sendungen erstellen. Im Frühjahr 2008 wurde von verstärkten Repressionen gegen Mitarbeiter ausländischer Medien berichtet. So sollen zahlreiche Journalisten verhaftet worden sein, teilweise unter der Anschuldigung, sie hätten den Staatspräsidenten beleidigt.[3]

Im Mai 2015 erhielt Radyjo Racyja eine Verwarnung durch das belarussische Informationsministerium aufgrund der angeblichen Verbreitung von Unwahrheiten[4]. In Belarus ist es geltendes Recht, dass Medien nach zwei erteilten Verwarnungen geschlossen werden können: 2015 erhielten mehrere Medien entsprechende Verwarnungen[5]. Radyjo Racyja arbeitet zwar aus dem Ausland, wodurch eine "Schließung" durch belarussische Behörden nicht möglich ist, dennoch könnte die belarussische Regierungen Maßnahmen gegenüber die für das Radio in Belarus tätigen Korrespondenten beschließen oder die Empfangbarkeit des Radios in Belarus einschränken.

Seit September 2021 ist der Zugang zur Website des Hörfunksender in Belarus gesperrt.[6]

Im Oktober 2023 erkannte das belarussische Gericht den Radiosender Telegram und seine Facebook-Seite sowie deren Logos als extremistisch an.[7] Im Januar 2024 der KGB hat das Radio als extremistische Gruppe eingestuft.[8]

Im Raum Białystok sowie im unmittelbar angrenzenden belarussischen Gebiet um Hrodna sind die Sendungen 24 Stunden am Tag über die UKW-Frequenz 98,1 MHz zu empfangen. Ein tägliches halbstündiges Programm wird auch über die UKW-Frequenz 103,8 MHz des litauischen polnischsprachigen Senders Radio Znad Wilii in Vilnius ausgestrahlt und ist so in den dort unmittelbar angrenzenden belarussischen Gebieten zu hören. Darüber hinaus ist das Programm in Belarus inzwischen nur noch über das Internet zu verfolgen, nachdem die Ausstrahlungen auf Kurzwelle 2007 und auf Mittelwelle 2009 aus Kostengründen eingestellt wurden. Eine mobile App ist seit 2015 auch verfügbar.[9]

Commons: Belaruskaje Radyjo Razyja – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. dradio.de: Medienfreiheit - Polen sendet nach Osten (Memento vom 17. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Hansjörg Biener: Radio for Peace, Democracy and Human Rights. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2009, archiviert vom Original am 9. September 2017; abgerufen am 3. April 2020 (englisch).
  3. Weißrussland: Sendeschluss für freie Radios. In: fm4.orf.at. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  4. Radyjo Racyja, zugegriffen am 17. Mai 2015
  5. Büro Belarus der Konrad-Adenauer-Stiftung: Zur Lage der Medienfreiheit vor den Präsidentschaftswahlen in Belarus (Memento vom 19. Mai 2015 im Internet Archive)
  6. У Беларусі заблакавалі сайт «Радыё Рацыя». Будзьма беларусамі!, 6. September 2021, abgerufen am 6. September 2021 (belarussisch).
  7. Чат Халезина и канал Ходановича признали экстремистскими материалами. In: Reform.by. 31. Oktober 2023; (russisch).
  8. КГБ признал «экстремистскими формированиями» «Радыё Рацыя», «Котос», «INeedHelpBY», «Триэлит/БЧБ-Триэлит». In: Reform.by. 23. Januar 2024; (russisch).
  9. Tuzin.fm: «Радыё Тузін» цяпер можна слухаць з дапамогай мабільнага дадатку (спампаваць). Tuzin.fm, 30. Oktober 2015, abgerufen am 5. April 2020 (belarussisch).